Eine Woche Urlaub auf Korfu | Ein Reisebericht

Urlaub? Haben wir schon ewig nicht gemacht. Die meisten unserer Trips sind eher genau das: Trips. Wir sind dafür bekannt, nicht nur nach Curaçao zu fliegen, sondern direkt Aruba, Miami und New York mitzunehmen. Da bleibt die Entspannung normalerweise auf der Strecke, es geht viel mehr ums Abenteuer und Entdecken. Auf Korfu war das anders.

Nach Korfu kamen wir aus einem ganz anderem Grund: Unser Freund Marco ist teilweise auf Korfu aufgewachsen und fährt jedes Jahr im Sommer für einige Wochen in seine alte Heimat. Seine Familie wohnt die meiste Zeit des Jahres immer noch dort vermietet Apartments für Feriengäste. Die Familie ist über die ganze Insel hinweg verbandelt, kennt die schönsten Plätze und die besten Restaurants.

Entsprechend familiär war unser Urlaub auf der Insel im Ionischen Meer, denn anstatt viel Action in kurzer Zeit haben wir hier vor allem einfach mal entspannt, uns die schönsten Spots der Insel zeigen lassen und geschlemmt. Das griechische Essen und vor allem der Wein gehört zu meinen absoluten Favoriten, insofern sind wir nach einer Woche in Korfu wahrscheinlich mit ein paar Kilos mehr auf der Waage aber auch einer ganzen Portion Urlaubsfeeling nach Hause geflogen.

Korfus schönste Orte und Geheimtipp-Restaurants sowie Tipps für griechischen Wein und Olivenöl werde ich noch eimal in einem gesonderten Post zusammentragen. Hier folgt stattdessen ein klassischer Reisebericht von einer wunderschönen Woche auf Korfu.

Tag I

Für uns ging es an einem Donnerstagmorgen mit EasyJet von Berlin TXL direkt nach Korfu CFU. Der Flug dauerte insgesamt ca. zwei Stunden und verlief eigentlich ziemlich entspannt. Der Abflug auf Korfu ist genial, man fliegt direkt über dem Meer rein und bekommt so direkt einen ersten Eindruck von der unsagbaren “Grünheit” der Insel.

Angekommen in Korfu mussten wir uns erstmal unseren Mietwagen abholen, was ebenfalls problemlos vonstatten ging. Die Abholstation war direkt vor der Tür des Terminals und äußerst ungewöhnlich: Anstatt in einem richtigen Gebäude, saß die Aufsichtshabende der Vermietung unter einem großen Sonnenschirm an einem Cafétisch mit einer Geldkassette. Ziemlich entspannt also, da kam direkt Urlaubs-Feeling auf. Ganz in typisch deutscher Manier checkten wir den Mietwagen akribisch auf Spuren von vorherigen Unfällen o.ä. aber die Vermieterin winkte nur ab und erklärte uns, solange das Auto bei der Rückgabe noch fahren würde, wäre doch alles in Ordnung.

Da der Flughafen nur drei Kilometer südlich des Stadtzentrums liegt und es relativ früh am Morgen war, entschieden wir, einen Abstecher in die Altstadt zu machen. Das war keine so gute Idee, da wir erst einmal 1,5 Stunden mit der Parkplatzsuche verschwendeten. Man könnte meinen, wir hätten einfach aufgeben sollen, aber ihr wisst ja wie das ist: Man denkt, die investierte Zeit wäre sonst verschwendet gewesen, also sucht man weiter und weiter.

Korfus Altstadt ist jedenfalls vom Meer sowie von antiken Festungswerken begrenzt und von hohen Mauern umschlossen, deshalb sind Parkplätze rar. Irgendwann haben wir dann zum Glück einen gefunden. Von da ging es dann zu Fuß weiter durch die hübschen Gässchen, entlang der rosa und gelben venezianischen Hausfassaden. Glücklicherweise wurden während des zweiten Weltkriegs nur wenige Gebäude beschädigt, so sind der Reiz und die Stimmung der Altstadt Korfu fast unberührt geblieben.

Es war inzwischen schon kurz vor Mittag und wir hatten ziemlichen Hunger, da wir morgens nur ein Croissant am Flughafen in Deutschland gefrühstückt hatten. Das Bistro Gabo lockte mit einer vielversprechenden Auswahl an Frühstücksgerichten und so setzten wir uns in die kleine Gasse vor das Lokal und bestellten von allem etwas. Das Essen war lecker, aber hat leider lange auf sich warten lassen, wodurch wir allerdings zwangs-entschleunigt wurden und direkt einmal in Korfu-Stimmung gebracht wurden. Denn dieser Urlaub sollte so ganz anders sein, als wir es sonst gewohnt sind. Ganz entspannt, weniger hektisch, aber entsprechend auch mit weniger Action.

Von Korfu Altstadt aus ging es weiter Richtung Norden nach Ypsos bzw. Barbati, wo wir uns ein Zimmer in einem Hotel in unmittelbarer Nähe von Apartmentkomplex von unseren Freunden gebucht hatten. Als wir dort ankamen, waren wir aber negativ überrascht: Der Blick aufs Meer war zwar fantastisch, aber das war auch so ziemlich das einzige, das dieses Hotel hergab. Es gab keinen Pool wie auf der Website angepriesen und generell sahen die Zimmer auch ganz anders aus. Das Hotel befand sich auch noch mitten im Bau und überall lagen Betongeröll und Steine herum. Etwas irritiert ließen wir unser Gepäck im Zimmer und fuhren direkt die paar hundert Meter weiter zur Villa Gerekos, wo uns unsere Freunde schon fröhlich empfingen.

Im Apartmentkomplex chillten wir erstmal ein bisschen am Pool und erzählten uns gegenseitig von den Erlebnissen der letzten Tage. Als wir von unserem Hotel berichteten, setzte Marco gleich alle Hebel in Bewegung und klärte, ob wir nicht doch im Apartmenthaus seiner Familie wohnen könnten (Das war zuvor ausgebucht gewesen, sonst hätten wir es natürlich gleich so gemacht). Und tatsächlich: Ein Apartment war freigeworden und kurzerhand holten wir unser Gepäck aus dem Hotel ab, völlig zum Verdutzen des einzigen Angestellten vor Ort, bei dem wir kurze Zeit vorher ja erst eingecheckt waren. Mit Booking.com konnten wir dann auch glücklicherweise klären, dass uns die Kosten vollständig zurückerstattet wurden, da das Hotel ein völlig falsches Bild auf der Website vermittelt hatte (u.a. fehlender Pool).

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Den Abend fuhren wir dann alle gemeinsam in Richtung Barbati Beach, wo wir im PIEDRA DEL MAR zu Abend aßen. Marco bestellte eine extrem leckere Flasche Wein und zeigte uns auch eines von Korfus Spezialitäten: Das Olivenöl “Kopos”, das schon ziemlich viele Design- und Qualitätsawards gewonnen hat und einfach nur ausgezeichnet schmeckt. Ihr müsst es selbst probieren. Wir haben uns in jedem Fall auf dem Rückweg im Duty Free Shop am Flughafen Korfu direkt einmal damit eingedeckt.

Das Piedra del Mar ist übrigens eigentlich auch eine Art Beach Club und als die Sonne langsam unterging, wurde die Musik lauter und Leute tanzten ausgelassen und fröhlich der Nacht entgegen. Da wir mit einem Baby unterwegs waren, war es für uns Zeit zu gehen. Auf dem Rückweg holten wir uns noch eine Flasche Wein in einem der Mini Marts und ließen den Abend entspannt auf dem Balkon eines der Apartments ausklinken.

Tag II

Am nächsten Morgen holte Marco eine griechische Spezialität zum Frühstück: Gefüllte Teigtaschen aus Filoteig (ähnlich wie Blätterteig, aber dünner und dafür mehrere Schichten). Die isst man traditionell u.a.mit Spinat und Feta (“Spanakotiropita”) oder mit Würstchen (“Lukanopita”). Zusammen mit einer typisch griechischen Kaffeeversion, dem “Frappé” haben wir die Morgenstunden erneut auf dem Balkon verbracht.

Den Tag über haben wir abwechselnd am Meer oder Pool entspannt und ein bisschen Sonne getankt. Abends ging es dann in eine Taverne mit Terrasse über dem Meer und entsprechend einem atemberaubendem Blick auf das Ionische Meer. Im VITAMINS in Nissaki gibt es sehr gute traditionelle Küche zu einem guten Preis-Leistungsverhältnis und für uns alle gab es Moussaka, Pastitsio, Bauernsalat und den griechischen Hauswein.

Tag III

Am nächsten Morgen ging es für uns zum einem Strand etwas weiter nördlich von Ypsos. Auf dem Weg dorthin hielten wir an einem Aussichtspunkt an, von wo man einen richtig schönen Blick auf die Küste von Albanien und das klar-blaue Ionische Meer hat.

Am Strand von Kalamaki ist der Einstieg ins Meer sehr lange flach und das Wasser unglaublich klar und Türkis. Wir haben hier ein paar schöne Stunden verbracht.

Auf dem Rückweg haben wir dann noch in der süßen Hafenstadt Kassiopi gehalten. Leider waren zu der Zeit beinahe alle Geschäfte geschlossen, da gerade eine Art Siesta zwischen Mittag und Abendbrot stattfand. So schlenderten wir eigentlich nur kurz zum Hafen, schauten den Booten beim Schaukeln im Wasser zu, holten uns ein griechisches Gebäck bei einem lokalen Bäcker und fuhren dann nach Hause.

Das Hafenstädtchen Kassiopi

Am Abend ging es dann ins MOBY DICK in Ypsos. Direkt am Wasser gelegen, serviert diese familiengeführte Taverne ebenfalls typisch griechisches Essen wie Souvlaki, Fisch oder Moussaka und wir futterten uns durch die Karte und genossen den Hauswein und das Bier. Im Anschluss ging es für uns alle noch in eine Bar ganz nach Daniels und meinem Geschmack 🙂

Tag IV

Der nächste Tag sollte das Highlight des ganzen Urlaubs werden. Am frühen Morgen chillte Daniel auf einer Luftmatratze im Meer, während ich einige Dinge für die Arbeit zu erledigen hatte. Plötzlich rief Marco vom Apartment runter, dass wir uns schnell fertig machen sollten: Wir würden für ein paar Stunden auf die Yacht von einem Freund seines Vaters dürfen, aber müssten uns beeilen, da sie gleich kurz vor der Küste von Ypsos anlegen würden. Wir einigten uns darauf, Daniel zu überraschen und so packte ich in Windeseile alle Sachen zusammen und rief Daniel ganz zum Schluss hoch, als das Auto schon zur Abfahrt bereit stand. Wir fuhren zum Hafen, parkten dort und wurden dann mit einem kleinen Beiboot aufs Meer hinaus gefahren, wo die Yacht schon lag. Was ein Anblick, so ein großes Boot mitten im Meer.

Als wir auf die Yacht kamen, wurden wir mit voller Freude von einer großen Gruppe empfangen. Laute, entspannte Musik wurde gespielt und wir setzten uns nach vorne auf die Liegefläche und freuten uns wie kleine Kinder über die Fahrt.

Wir fuhren bestimmt eine halbe Stunde. An Ypsos und Kassiopi vorbei, Korfu immer zu unserer Linken, das Festland Albaniens zu unserer Rechten, passierten wir die Straße von Korfu in Richtung Norden. Teilweise waren die beiden Länder nur wenige Meter voneinander entfernt. Am östlichsten Teil von Korfu macht die Insel einen kleinen Knick und dort wurde das Boot schließlich in einer Bucht vorm Vrachli Beach vor Anker gelegt.

Hier verbrachten wir den ganzen Nachmittag, mit Schnorcheln, Baden, und Sonnen. Gegen Nachmittag wurden wir völlig unverhofft von der extrem sympathischen “Bootsherrin” zum Essen gerufen. Ohne große Erwartung (was soll man auf einem Bott schon servieren) kamen wir aus dem Staunen gar nicht heraus: Ein Teller nach dem anderen mit Leckereien, wie Avocado-Salat, hausgemachte Trüffel Tortellini und Burger wurden uns hier aufgetischt und im Anschluss auch noch eine Magnum-Flasche Champagner geöffnet – Man kann im Leben auch mal Glück haben.

Korfu-9.jpg

Im Sonnenuntergang ging es dann wieder zurück Richtung Festland. Dieses Mal aber nicht nach Ypsos, sondern zu einem Hafen, der näher an Korfu Stadt gelegen ist. Von da ging es dann zu Fuß bzw. mit mehreren Autos zur Taverna Gerekos wo wir ein wirkliches Festmahl mit griechischen Spezialitäten, wie frisch gegrillter Dorade vom Holzkohlegrill genießen durften. Was für ein schöner Tag!

TAG V

Am nächsten Morgen ging es für mich und Daniel in einen Beach Club im Westen der Insel. Glücklicherweise hatten wir ja unseren Mietwagen und konnten damit die zugegeben ziemlich schlängelige Straße abfahren. Das Pazuzu liegt in Glyfada am Strand. Im Obergeschoß befinden sich eine offen gestaltete Bar und das Restaurant, von wo aus sich ein toller Blick über die Bucht und das Meer bietet. Am Strandbereich werden mondäne und bequeme Strandliegen für ca. 25 Euro zwei Liegen inkl. Sonnenschirm für einen Tag angeboten. Wir sind gegen frühen Nachmittag dann aber gegangen, weil es uns zu voll wurde und das Klientel nicht zugesagt hat.

Das Pazuzu in Glyfada

Gegen Abend erbot sich uns ein wunderschöner Sonnenuntergang, wie man ihn nur selten sieht. Wir gingen dann früh ins Bett und entschieden uns, am nächsten Morgen für einen Tagesausflug nach Albanien zu fahren.

Tag VI – Albanien

Korfu liegt direkt vorm Albanischen Festland. Ein Tagesausflug an die albanische Riviera mit Besuch des antiken Buthrotum und Spaziergang durch die albanische Hafenstadt Saranda lohnt sich also für all diejenigen, die längere Zeit auf Korfu verbringen. Oder solche, die gerne so viel wie möglich in einer Woche Urlaub erleben möchten…

Wir sind mit der Fähre gefahren, welche die Ionische Inseln mit Albanien verbindet. Alles weitere könnt ihr in meinem Bericht zu unserem Tagesausflug in Albanien nachlesen.

Da wir am Abend mit der Fähre auch wieder in Korfu Stadt ankamen, verabredeten wir uns mit unseren Freunden in der Altstadt zum gemeinsamen Schlendern und Abendessen. Sie wollten uns gerne einen ihrer liebsten Restaurants zeigen, das ihrer Meinung nach das authentischste und beste Pastitsio macht. So saßen wir an einem richtig heißen Abend alle zusammen mitten in der Altstadt in einer kleinen Gasse vorm Lokal, aßen köstliches Pastitsio und tranken dazu sehr guten mazedonischen Wein.

Danach schlenderten wir noch ein wenig durch die Straßen, die deutlich voller und trubliger waren, als bei unserer Ankunft. Wir aßen ein Eis und ich kaufte mir gleich drei Paar griechische Sandalen aus Leder zum Schnäppchenpreis.

Danach ging es nach Hause, den letzten Abend gemeinsam genießen.

TAG VII

Am nächsten Morgen haben wir noch einmal den direkten Meereszugang von der Villa Gerekos ausgenutzt und uns abwechselnd auf dem Steg gebräunt oder im Meer treiben lassen. Gegen Nachmittag ging es dann los in Richtung Flughafen. Erst gaben wir den Mietwagen ab, was wirklich ohne Probleme vonstatten ging, dann checkten wir ein und deckten uns im Duty Free Shop noch mit allerhand Wein und Öl ein (so viel wie eben in unsere Handgepäckskoffer passte…). Und dann ging es auch schon zurück richtig Heimat.

Insgesamt hat uns die Woche auf Korfu wirklich alles geboten, was man sich von einem Urlaub wünschen kann: Herrliches Wetter, grüne Natur, viel zu entdecken, köstliches Essen und fantastischen Wein. Ich kann wirklich jedem empfehlen, Korfu einmal zu besuchen und sich von der Schönheit und Vielfalt der Insel selbst zu überzeugen.


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