48 Stunden in Kopenhagen | Ein Reisebericht

Nachdem uns die Stadt Kopenhagen bei unserem Besuch im Jahr 2017 so unglaublich gut gefallen hatte und wir langsam ahnten, dass uns in Europa auf Grund unseres bevorstehenden Umzug ins Ausland auch nicht mehr viel Zeit zum Reisen blieb, wollten wir noch ein weiteres, vorerst letztes Mal, in die dänische Hauptstadt.

Dieses Mal hatten nahmen wir aber keinen Urlaub, sondern nutzten lediglich das Wochenende für den Besuch in Kopenhagen, weshalb wir auch nicht mit dem Auto fuhren, sondern einen Flug buchten. Glücklicherweise fliegt EasyJet inzwischen nicht mehr nur von Schönefeld, sondern auch von Tegel, weshalb die gesamte Anreise für uns keine zwei Stunden von Tür zu Tür dauerte.

Tag I

Wir nahmen den ersten Flieger an einem Samstagmorgen und landeten keine 40 Minuten später bereits auf dem Flughafen Kopenhagen-Kastrup. Mit der Bahn ging es von dort weiter ins Zentrum von Kopenhagen, das uns verschlafen erwartete.

Frühstück

Da wir noch nicht gefrühstückt hatten, verschlug es uns als allererstes in ein Restaurant. Wir hatten glücklicherweise im Fars Dreng reserviert, denn dort war es – anders als auf den Straßen – brechend voll. Beim Studieren der Speisekarte wurden wir direkt einmal mehr an die heftigen Preise in Kopenhagen und generell Dänemark erinnert. Zum Glück waren wir nur zwei Tage in der Stadt, andernfalls geht so ein Trip ganz schön ins Geld. Insgesamt knapp 50 Euro gingen für das Frühstück drauf, dafür war es aber wirklich ausgezeichnet lecker, wurde ansprechend gestaltet serviert und wirkte durchaus nährstoffreich.

Unser hotel

Danach ging es ins Hotel, um unsere Koffer abzustellen. Wir hatten einen super Deal über Hotel Tonight gemacht und waren im äußerst stilvollen SKT. PETRI mitten in der Altstadt untergebracht.Von dort aus ließ sich Kopenhagen perfekt zu Fuß erkunden und so warteten wir nicht länger, sondern schlenderten direkt los, in Richtung der Amagertorv wo inzwischen die ersten Geschäfte ihre Türen geöffnet hatten.

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Shopping

Bei einem Aufenthalt in einer skandinavischen Hauptstadt darf auch ein Besuch im & other stories nicht fehlen, obwohl es davon inzwischen alleine drei Filialen in Berlin gibt. Trotzdem, die zur H&M Gruppe gehörende Marke ist zusammen mit ARKET und COS eine meiner liebsten und man findet in den unterschiedlichen Stores weltweit doch immer wieder andere, besondere Teile. Dieses Mal wurde ich leider nicht fündig. Die Preise sind in Dänemark auch einfach noch einmal ein bisschen höher.

ILLUM

Auch immer wieder einen Besuch Wert ist das Warenhaus ILLUM, eine Art KaDeWe in Kopenhagen. Der Department Store liegt zentral in der Østergade und lockt mit seiner Auswahl an namenhaften Marken und der stilvollen Einrichtung. Bei ILLUM findet man Modelabels aus der ganzen Welt, allerdings ist die Auswahl in meinen Augen stilvoller und schlichter als zum Beispiel im KaDeWe – typisch skandinavisch eben. Es gibt hier neben den Klassikern viele skandinavische Marken wie Acne Studios, Aesther Ekme, Filippa K., Samsøe & Samsøe sowie exklusive Labels wie Saint Laurent, Chloé, Iro, Off-White, oder Ganni.

Im Erdgeschoss finden sich zahlreiche Beauty-Marken aus aller Welt. So war der Department Store europaweit einer der ersten, der Labels wie Hourglass, RMS Beauty oder Nailberry eine Fläche bot. Und im oberen Stockwerk gibt es eine feine Auswahl an Wohnaccessoires und Beleuchtung mit Marken wie Hay oder Nomad CPH.

Der Department Store Illum.

Doch das ILLUM ist mehr als nur Mode, Beauty und Design. Das Kaufhaus mit den verschiedenen lockt auch Feinschmecker an. Im obersten Stockwerk gibt es Restaurants, Bars und Cafés, die Leckereien wie Hummer, Pizza und Drinks servieren. Von der Dachterrasse aus hat man zudem die beste Aussicht auf die Kopenhagener Innenstadt.

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Cafépause im Original Coffee

Wir bekamen Lust auf einen Café und da die Sonne herrlich schien, ging es direkt in die oberste Etage des ILLUM, um der Dachterrasse einen Besuch abzustatten. Und auch hier wurden wir nicht enttäuscht (das wäre für Kopenhagen auch wirklich schwierig, muss ich zugeben). Die Dänen (in diesem Fall die Rösterei Original Coffee) machen einfach richtig guten Kaffee und leckeres Gebäck und besonders toll ist, dass man seit Jahren überall problemlos Hafermilch bekommt. Damit kommen auch Veganer Bzw. solche, die Milch vermeiden, voll auf ihre Kosten.

Von der Dachterrasse kann man das Treiben rund um den Storkespringvandet beobachten und ein bisschen Sonne ins Gesicht scheinen lassen. Allzulange sollte man aber nicht hier verweilen, dafür warten einfach zu viele andere auf ihren Moment auf der Terrasse.

Acne Archive

Da ich bei ILLUM das Label Acne Studios gesehen hatte, fiel mir ein, dass es in Kopenhagen einen Outlet-Store namens Acne Archive gibt, in dem die beliebten Kleidungstücke zu reduzierten Preisen verkauft werden. Da sich das Geschäft in Nørrebro befindet – einem Teil von Kopenhagen, den wir bis dato noch gar nicht kannten, konnte ich auch Daniel überzeugen, vom Stadtzentrum aus die zwei Kilometer in die Elmegade zu laufen.

Der Weg dorthin führte uns über eine lange Fußgängerbrücke (Dronning Louises Bro) über die Søerne und danach änderte sich die Umgebung deutlich. Die Häuser und Straßen in Nørrebro wirkten bei weitem weniger schick und etwas heruntergekommen. Dafür sah man auf einmal viel mehr hipp gekleidete Jugendliche an jeder Ecke Café oder Wein trinken, Kleidung verkaufen oder Musik spielen. Kein Wunder: Nørrebro ist das angesagteste Viertel der Stadt und bekannt für seine Kreativität. Bei Acne Archive habe ich leider nichts gefunden, da hier vor allem Winterkleidung verkauft wurde, die ich – besonders hinsichtlich unseres möglicherweise anstehenden Umzugs in die Tropen – so gar nicht gebrauchen konnte.

Wir schlenderten noch ein wenig weiter durch die Straßen und schauten in die ein oder andere Boutique. Schließlich führte uns unser Spaziergang zurück zum Fluss, wo wir die letzten wärmenden Strahlen der Sonne einfingen, die bereits in den Nachmittagsstunden so tief sank, dass sie hinter den Häuserfassaden zu verschwinden begann. Dabei wurde es richtig kalt und der Wind zog eisig durch die Passagen, also gingen wir schnell zurück ins Hotel.

High Tea Wonderland

Die Pause kam wie gerufen, denn wir hatten an diesem Nachmittag einen Afternoon Tea im Hotel reserviert und wir freuten uns sehr auf einen Champagner und die kleine Verstärkung. Das SKT.Petri serviert jeden Samstag in Zusammenarbeit mit Moët einen sogenannten Wonderland Hightea, in dem klassische Savouries mit einem gewissen Twist in besonderer Form serviert werden. Wir fanden den High Tea richtig toll und entspannend und preislich für Kopenhagen auch erstaunlicherweise in Ordnung (43,00 Euro inklusive einem Glas Moët Grand Vintage 2012).

Bummelei und Abendessen

Frisch gestärkt ging es dann für uns nochmal in die Stadt, wobei diese Bezeichnung irreführend ist, denn eigentlich standen wir beim Verlassen des Hotels direkt in der Kopenhagener Fußgängerzone. Wir waren auf der Suche nach Inspiration für Kleidung, Design und auch nach leckeren Gerichten (hinsichtlich des bald anstehenden Abendessens), weshalb wir nochmal im ILLUM vorbeischauten. Kurz überlegten wir sogar, ob wir uns in der 5. Etage durch die Karte essen sollten, landeten am Ende aber doch ganz woanders. Und zwar im Llama Restaurant, das neben anderen bekannten Restaurants wie Høst oder Vækst zur Copenhagen Food Collective gehört.

Im Llama werden lateinamerikanische Gerichte serviert und wir hatten großen Spaß, uns durch die verschiedenen leckeren Tapas auf der Karte zu probieren. Aber, auch hier gilt wieder: Augen zu und durch was den Geldbeutel angeht. Kopenhagen ist einfach verdammt teuer. Gerade, wenn man zwei Wochen vorher in Südafrika Weinproben für umgerechnet 1,80 Euro gemacht hat, dann tut der gleiche Wein im Glas für 12 Euro schon echt weh…

Tag II

Am nächsten Tag ging es für uns morgens zum Emmerys – einer Bäckerei mit mehreren Filialen in ganz Kopenhagen. Wir hatten die Kette durch Zufall während unseres Trips in 2017 entdeckt und ich konnte es gar nicht abwarten, endlich wieder eine Zimtschnecke von Emmerys zu essen. Glücklicherweise bietet die Bäckerei neben Gebäck auch belegte Brote, gekochtes Ei, frisch gepressten Orangensaft und leckersten Café an, weshalb man hier in der Backstube sitzend toll frühstücken kann. So ein Frühstück bei Emmerys kostet dann – je nachdem, was man bestellt – um die 25 Euro, ist also deutlich erschwinglicher als es in einem richtigen Restaurant wäre.

Das Frühstück war so köstlich wie wir es in Erinnerung hatten und ich merkte mir das Salz, das das Emmerys verwendet. Es handelt sich dabei um isländisches Salz und man kann es glücklicherweise auch in Deutschland in Fachabteilungen (wie zum Beispiel im KaDeWe) kaufen.

Nach dem Frühstück gab es für uns beide noch eine Zimtschnecke für unterwegs und für mich einen Kaffee und wir schlenderten die Altstadt entlang. Die pastellfarbenen Häuserfassaden und die stillvolle Gestaltung in Schaufenstern und Geschäften gefallen mir ausgesprochen gut und ich konnte mich gar nicht satt sehen an der Architektur der Stadt.

Der Weg führte uns über die Kongens Have und die Dronningens Tvaergade und letztlich über die Bredgade zum Design Museum (Kunstgewerbemuseum). Und da wir schon einmal dort waren, entschlossen wir, ein paar Stunden im Museum zu verbringen und uns einmal mehr vom dänischen Händchen für Design und Ästhetik inspirieren zu lassen.

Designmuseum Danmark

Das Designmuseum Dankmark ist ein Museum für Industriedesign, Kunstgewerbe und Gestaltung. Wer mich näher kennt, der kann sich vorstellen, dass das Designmuseum somit ein Museum ganz nach meinem Geschmack ist: Design, Ästhetik, Formen, Farbe, Mode. In der ständigen Ausstellung werden unterschiedliche Designobjekte von dänischen Designern aus verschiedenen Epochen ausgestellt. Wie zum Beispiel Arne Jacobsen, Kaare Klint un Jacob Jensen. Das kleine und sehr feine Museum ist übrigens in einem ehemaligen Krankenhaus untergebracht. Der Eintritt ist mit 15 Euro vollkommen angemessen, Studenten kommen unter der Woche sogar kostenlos rein.

Mein persönliches Highlight war die Ausstellung der Stuhl-Klassiker aus dänischen Werkstätten, denen ein eigener und sehr informativer Tunnel gewidmet ist. Die Aufmachung war einfach ganz besonders und typisch dänisch stilvoll.

Dinner

Im Anschluss ging es für uns zurück Richtung unseres Hotels: In der The Olive Kitchen Bar hatten wir eine Reservierung für typisch skandinavisches Drei-Gänge-Menü. Wenn ihr in einem der skandinavischen Länder seid, kann ich euch so ein Mehr-Gänge-Menü echt ans Herz legen. Zu einem Festpreis können hier verschiedene Vor-, Haupt-, und Nachspeisen miteinander kombiniert werden, wodurch man meist günstiger wegkommt, als würde man alles einzeln bestellen. Dazu bieten viele Restaurants auch eine Weinbegleitung an, die dann auch wieder erschwinglicher ist, als für jedes einzelne Glas 12 Euro zu zahlen. Wir haben so ein Drei-Gänge-Menü auch in anderen skandinavischen Hauptstädten gemacht und waren jedes Mal begeistert.

Obwohl wir einen Nachtisch im Menü inklusive hatten, bekamen wir total Lust auf Churros, weshalb wir im Anschluss an unser Abendessen noch einmal ein paar hundert Meter zu einem Marktplatz liefen, an dem wir schon beim letzten Besuch leckere Churros gegessen hatten. Den kleinen Stand gab es glücklicherweise immer noch in der Nygade, an der Ecke zur Nytorv.

Danach schlenderten wir noch ein letztes Mal durch die süßen Gässchen der Altstadt, um dann im Anschluss früh ins Bett zu gehen. Denn am frühen Montagmorgen ging unser Flieger zurück nach Berlin.

Ein Wochenende in Kopenhagen – Lohnt sich das?

Ihr fragt euch vielleicht, ob sich das lohnt, für 48 Stunden in die dänische Hauptstadt zu fliegen, oder ob man vielleicht auch mehr Zeit dort verbringen könnte. Ich würde sagen, dass 48 Stunden in Kopenhagen ausreichen, da man in dieser Zeit viel sehen und erleben kann, ohne sich zu sehr einzuschränken. Jeder weitere Tag geht dann nämlich ganz schön ins Geld. Wenn ihr auf Mode, Design, Architektur und guten Geschmack steht, dann ist Kopenhagen auf jeden Fall immer eine Reise Wert. Die Stadt bietet so viel Inspiration an jeder Ecke, dass Designliebhaber auf ihre Kosten kommen. Und glücklicherweise ist Kopenhagen nur einen Katzensprung von Deutschland entfernt. Wenn ihr also einfach mal einen Tapetenwechsel braucht und einen guten Deal erwischt, dann kann ich euch Kopenhagen sehr ans Herz legen!


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