Viel Wein in Kapstadt | Ein Reisebericht

Zu Beginn des Jahres stand auf meiner Reise-Bucket-List Kapstadt auf dem ersten Platz. Die südafrikanische Metropole wollte ich im Jahr 2019 am allerliebsten besuchen. Und so buchten wir direkt an Neujahr unseren ersten Trip nach Südafrika. Dass Kapstadt direkt zu unserem Reisehighlight aufsteigen würde, damit hatten wir bei der Buchung des Urlaubs gar nicht gerechnet. Umso überraschter waren wir über die Vielfalt von Mother City und wurden von der Kulinarik, den vielen möglichen Aktivitäten und dem südafrikanischen Wein absolut überzeugt.

In diesem Reisebericht möchte ich euch in unserem zehntägigen Urlaub mitnehmen und schildern, was genau wir an welchen Tagen unternommen haben. Man kann in Kapstadt so viel machen, man könnte Bücher damit füllen. Deshalb habe ich einige umfassendere Aktivitäten in gesonderten Posts beschrieben. Dieser Post hier fasst die Reise vielmehr in Form eines Erlebnistagebuchs zusammen.

Warum eigentlich Kapstadt?

Als ich Daniel das erste Mal von meinem Wunsch nach Kapstadt zu fliegen erzählte, war er gar nicht so begeistert. Irgendwie hat ihn das nicht angesprochen, sagt er heute. Im Jahresrückblick waren wir uns dann aber ziemlich einig, dass Kapstadt das Highlight unserer vielen Reisen im Jahr 2019 war und uns beide positiv überrascht hat. In der Mother City kann man vieles, was wir am Reisen so lieben, ideal verbinden: Strand, Stadt, hippe Restaurants und Bars, ausgezeichnetes Essen zu irre günstigen Preisen, tolle Weine aus der Region – und ganz viele Hotspots quer über die Stadt und sogar darüber hinaus verteilt, die man sich ansehen muss. Plant also für eure Kapstadt-Reise genügend Zeit ein, es gibt unglaublich viel zu sehen und zu machen. Nicht ohne Grund ist dieses TRAVEL DIARY mit Abstand das längste 🙂

Zum Thema Sicherheit: Kapstadt ist leider nicht sonderlich sicher und ich muss zugeben, durch die Geschichten, die ich insbesondere im Vorfeld gehört habe, war es mir in so manchen Gassen speziell Abends sehr mulmig. Wir hatten unter anderem aus diesem Grund einen Mietwagen, den wir eigentlich für jede noch so kleine Strecke genutzt und von innen sofort abgeriegelt haben. In dem haben wir zu keiner Zeit etwas liegen gelassen, nicht mal ein Handtuch oder eine Wasserflasche. Trotzdem ließ sich dadurch nicht vermeiden, das ein oder andere mal eine Art “Schutzgeld” für “die Bewachung unseres Autos” an herumlungernde, zwielichtige Menschen zu zahlen. Zudem wurde Daniel am helllichten Tag und vor meinen Augen das Portemonnaie gestohlen – zum Glück haben wir es wiederbekommen und es gab keinen großen Aufstand.

Pünktlich zum neuen deutschen Feiertag im März 2019 stiegen wir in den Flieger von Joon und hoben mit einem Zwischenstopp in Paris in Richtung Kapstadt ab. Übrigens haben wir uns dieses mal eine andere Reiseklasse – nämlich Premium Economy – gegönnt, die ich wirklich nur empfehlen kann: Mehr Beinfreiheit, bequemere Sitze, ein eigenes Crew-Mitglied, das sich nur um die wenigen Reisenden der Reiseklasse kümmert… Champagner beim Abheben – was will man mehr?

Auf Grund des langen Fluges und der nur sehr geringen Zeitverschiebung von einer Stunde, waren wir den ganzen Tag unterwegs und kamen auch erst spät abends in unserem Hotel in Kapstadt an.

Wir waren im SunSquare Citybowl untergebracht. Ein Hotel, das insgesamt eine super Bewertung hat, in denen allerdings insbesondere der Service als sehr negativ bezeichnet wurde. Der war mir zwar im Vorfeld egal, während unseres Aufenthalts ist er mir jedoch auch wirklich negativ aufgefallen. Es fing schon damit an, dass es angeblich nur noch Twin Bed Zimmer gab… obwohl ich extra bei Buchung und Anfrage um ein Kingbett gebeten hatte. Auf Nachfrage sagte man uns, alle anderen Zimmer seien ausgebucht… Ein Hotel mit 14 Stockwerken soll kein einziges anderes Zimmer zur Verfügung haben? Nach einiger Zeit wurde uns erst angeboten, nach drei Tagen das Zimmer eventuell wechseln zu können um dann nach weiteren Diskussion auf einmal doch ein Kingbett-Zimmer anbieten zu können, das ironischerweise direkt neben dem ursprünglich angebotenen Zimmer lag… Man muss nur hartnäckig bleiben…

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Tag I: Bo-Kaap & V&A Waterfront

Nach einer sehr kurzen Nacht wachten wir am nächsten morgen bei strahlendem Sonnenschein auf. Von unserem Zimmer aus konnten wir direkt auf die Lutherische Kirche im niederländischen, karibischen Kolonialstil schauen – ein toller erster Blick auf die Stadt. Wir gingen im Restaurant des Hotels frühstücken (das war bei uns inklusive aber nicht weiter zu empfehlen) und machten uns auf nach Bo-Kaap.

Bo-Kaap

Das „Mailaienviertel“ ist ein Stadtteil von Kapstadt in unmittelbarer Nähe zu unserem Hotel und entstand ursprünglich als Siedlung von Kapmalaien, die bis heute die Mehrheit der Bewohner darstellen. Der Stadtteil zeichnet sich insbesondere durch seine engen, steilen Gassen und die in unterschiedlichen bunten Farben gestrichenen Fassaden aus. Auch wenn die Häuschen für unsere Urlaubsbilder schon etwas hermachten, hielt es uns nicht lang in Bo-Kaap. Ehrlich gesagt wirkten die Einwohner nicht sehr vertrauenserweckend und so ging es für uns gleich weiter, zur V&A Waterfront.

Auf dem Weg zur Waterfront kamen wir an einem Café vorbei, von dem Daniel schon im Vorfeld gehört hatte: Im ORIGIN COFFEE ROASTING gab es fantastischen Kaffee zu tollen Preisen. Mehr über meine liebsten Food- und Caféspots in Kapstadt habe ich in einem anderen Beitrag geschrieben.

V&A Waterfront

Die letzte Strecke auf dem Weg zur V&A Waterfront läuft man an einer Art Nachbarschaft mit direkt am Wasser liegenden Condos und Apartmenthäusern vorbei, die verglichen mit dem Rest von Kapstadt, äußerst luxuriös und modern auf uns wirkten.

V&A“ Waterfront gleicht einer Art Mall mit Wasserzugang und wurde von einem britisch-arabischem Konsortium unter Beteiligung einer regierungseigenen Investmentgruppe aus Dubai entwickelt und gebaut. Kein Wunder, dass die Waterfront ziemlich stark an die Corniche in Abu Dhabi oder auch an Dubai im allgemeinen erinnert. Nur wurde hier nicht ganz so hoch gebaut und auch die Gestaltung der Häuser erinnert immer wieder an den niederländischen, karibischen Kolonianstil, der mir schon so gut an der Kirche gefallen hat.

Canal Walk

Wir ließen uns von den Straßen treiben und landeten schnell in der wohl größten Anlage der Waterfront: Dem Canal Walk, leider lässt der Name fälschlicherweise auf Shopping-Erlebnis am „Kanal“; also draußen, schließen. Tatsächlich befinden sich die Geschäfte alle drinnen und es sind so viele, dass man sich schnell mal verlaufen kann. Da relativ schönes Wetter war, wollten wir unsere Zeit nicht zwischen Zara und H&M verbringen, – davon haben wir in Deutschland schon genug – und so verschlug es uns schnell wieder nach draußen. Auf der Rückseite der Mall, über die wir die Mall versehentlich verließen, befindet sich übrigens ein Aussichtsplatz am Meer und so sahen wir zum ersten Mal auf unserer Reise die Farben von Kapstadts Part des Atlantiks: Es war relativ windig und kühl, aber wirklich schön anzusehen, in kurzer Distanz konnten wir so auch einen Blick auf das Stadion erhaschen.

Auch wenn die Waterfront als sehr sicher gilt, verzogen wir uns hier aber dennoch schnell – so ganz mulmig war uns nämlich nicht.

Mitten in der großen Anlage der V&A Waterfront befindet sich auch eine Foodhall, eine riesige Halle in der sich viele verschiedenen Streetfood Anbieter eine Art permanenten Stand angemietet haben und ihre Produkte für günstiges Geld verkaufen. Von speziellen veganen Eissorten, über grüne Säfte, Waffeln, Tacos und afrikanischen Tee findet man hier so ziemlich alles, was das Herz begehrt und da war es ganz passend, dass wir langsam Hunger hatten und uns erst einmal die Bäuche voll schlugen, wenn auch absurderweise mit einer ukrainischen und einer mexikanischen Spezialität. Lecker war es aber allemal.

Es wurde übrigens schnell windig an der Waterfront und wir waren von der kurzen Nacht auch sehr k.o. Deshalb bestellten wir uns ein UBER und fuhren von dort wieder zurück ins Hotel, um ein wenig zu entspannen. Die Fahrt dauerte ca. 20 Minuten – gekostet hat sie uns umgerechnet 1,80€. Ich konnte es erst gar nicht so richtig glauben…

Unser Hotel hatte eine tolle Dachterrasse, auf die wir uns direkt setzen und Kapstadt von oben bestaunten. Man konnte wunderbar auf das Bo-Kaap Viertel und auch auf die Waterfront mit dem Riesenrad schauen und wir verfolgten mit unseren Augen den Weg, den wir gelaufen waren. Da wir in Kapstadt waren, gönnten wir uns zudem gleich einmal ein Glas Wein – Urlaub! Glücklicherweise war die Dachterrasse beinahe windstill, deshalb ließ es sich dort sehr gut bis zum Sonnenuntergang aushalten.

Während wir dort saßen, informierten wir uns schon einmal über nahegelegenen Restaurants, Bars und Cafés und reservierten im LA PARADA – eine gute Entscheidung, wie sich später herausstellen sollte.

LA PARADA

Insgesamt waren wir hier ganze 3 (oder waren es sogar 4?) Mal essen und wurden kein mal enttäuscht. Super leckere Tapas zum Probieren verschiedener Gerichte und natürlich zum Teilen – und das ganze zu fairen Preisen. Eine Flasche Wein von SPIER kostete sage und schreibe 8€.

Tag II – Kap der guten Hoffnung & Simon’s Town

Am nächsten Morgen wachten wir bei strahlend blauem Himmel und Sonnenschein auf. Wir hatten zuvor gehört, dass man einen klaren Himmel sofort nutzen sollte, um auf den Tafelberg zu fahren – sofern dort keine Wolke war. Ein Blick auf den Tafelberg genügte aber, dort war es vernebelt und eine Wolke klammerte sich an die Spitze des Berges. Gleich hinter dem Tafelberg stand Simon’s Town (und seine Pinguine) sowie der Kap der Guten Hoffnung auf unserer Must-See-List, also fackelten wir nicht lange und fuhren direkt nach dem Frühstück im Hotel los Richtung Simon’s Town.

Auf dem Weg zum Kap der Guten Hoffnung

Von Kapstadt aus gelangt man die entweder über die M3, die M5, oder über die M62 bzw. M6 zum Kap der Guten Hoffnung. Obwohl die M6 sicherlich die schönere Trecke ist, da sie an der Küste entlangführt, haben wir uns für die M5 und damit für die kürzere Strecke entschieden, die dafür durch St. James und Kalk Bay sowie durch Simon’s Town führt und somit mehrere sehenswürdige Orte miteinander verbindet. Den ersten Stopp machten wir also in St. James, das für seine bunt bemalten Häuschen am Strand bekannt ist.

St. James

Leider war das Wetter an der südlichen Küste nicht besonders schön. Es war windig und relativ kühl und obendrein dicht bewölkt, insofern konnten wir uns nicht wie geplant für kleine Pausen an den jeweiligen Strandabschnitten niederlassen. Das machte aber auch insofern nichts, da St. James voll mit einheimischen war und wir uns so oder so fehl am Platz fühlten. Also machten wir nur schnell ein Foto und fuhren dann weiter in Richtung Simon’s Town.

Simon’s Town

Der Ort ist nicht nur wegen seiner schönen Strandabschnitte bekannt, sondern vor allem wegen der knapp 2000 Brillenpinguine, die am Strand Boulder’s Beach zwischen gewaltigen Granitfelsen leben. Leider (oder zum Glück?) muss man Eintritt zahlen, um die Tiere von nahem zu beobachten. Es gibt zwei Eingänge. Obwohl man bei beiden Eingängen den gleichen Eintrittspreis zahlt (ca. 20€), bekommt man eine unterschiedliche Leistung. Über den linken Eingang, der zuerst auf dem Weg liegt, kommt man über einen Steg nicht näher als auf 5 Meter auf die Pinguine heran. Auf dem kleinen Steg stehen entsprechend viele Menschen mit ihren Fotoapparaten, wodurch meiner Meinung nach das Feeling ein bisschen kaputt geht. Über den rechten, zweiten Eingang, gelangt man direkt zum Strand und kann dort entlang der Granitfelsen direkt an der Meeresbrandung laufen und die Tiere aus erster Nähe beobachten. Hier sind zwar deutlich weniger Pinguine auf einen Fleck, dafür kann man diese wenigen Tiere besser und in natürlicherer Umgebung beobachten.

Wir haben übrigens schlussendlich gar keinen der beiden Eingänge gewählt, da wir im Vorfeld schon an einem weiteren Strand (direkt beim Parkplatz) gewesen waren und dort 4 Pinguine in „echter“ freier Wildbahn beobachtet haben. Besser, näher und natürlicher hätten wir die Tiere nicht sehen können und alles in allem reichte uns dieser Einblick auch.

Der Kap der Guten Hoffnung

Von Simon’s Town ging es ca. eine weitere halbe Stunde mit dem Auto zum Kap der Guten Hoffnung. In der Zwischenzeit hatte sich der Himmel zugezogen und es wurde stürmisch und deutlich kühler. Entsprechend sehen unsere Bilder rau und beinahe malerisch aus, die ich in einem eigenen Blogpost aufbereitet habe. Wir stiegen aus dem Auto und kletterten einen Felsen empor (ich mit Flip Flops…). Von dort oben hatte man einen einmaligen Blick auf das Kap und glücklicherweise kam auch schnell die Sonne wieder heraus, sodass wir das Meer in seiner wunderschönen, tiefblauen Farbe sehen konnten. Unterwegs zum Auto kamen uns auf einmal wilde Strauße entgegen!

Das war wirklich eindrucksvoll und wohlwissend, dass es sich hier um die schnellsten Tiere der Welt handelt, wollten wir ihnen besser nicht zu nahe kommen und gingen einen Schritt schneller zum Auto. Aus dem Fenster konnte ich dennoch ein sehr schönes Bild von einem Strauß erhaschen.

Auf dem Rückweg Richtung Mother City waren wir im The Brass Bell, einem Restaurant, das in bzw. auf einem Pier liegt. Somit hat man eigentlich von jedem Platz einen tollen Blick aufs Meer, bzw. das Gefühl, auf dem Meer zu essen. Das Essen war auch richtig lecker (und wieder günstig) und auch der Wein durfte dieses mal nicht fehlen.

Tag III – Regen?

Der nächste Morgen startete mit einem strahlend blauen Himmel. Mit dem Auto fuhren wir nach Seapoint, wo wir ein Restaurant zum Frühstück herausgesucht hatten. Leider konnte man nicht draußen sitzen und das Restaurant war auch sehr sehr dunkel. Die guten Bewertungen des JARRYDS Espresso Bar + Eatery und die fortschreitende Zeit überzeugten uns aber zum Bleiben und das Essen hat auch nicht enttäuscht. Es gab wirklich leckere French Toast, Smoothies und guten Kaffee – auch hier wieder – zu unschlagbaren Preisen.

Nach dem Frühstück liefen wir runter zum Strand, wo ein E-Roller-Stand stundenweise Roller vermietete. Der kam wie gerufen. Wir buchten uns jeder einen Roller und fuhren damit die nächsten Stunden den kilometerlangen Strand ab. Erst Richtung Norden bis zur Waterfront und dann wieder zurück, bis nach Camps Bay. Auf dem Weg über Clifton Beach wurde es hügeliger und windiger. Die Sicht war hier natürlich toll, allerdings konnten wir auch dunkle Wolken erahnen, welche immer schneller Richtung Kapstadt zogen. Schnell brachten wir die Roller zurück und kamen am Ende auch schon in richtigen Regen.

Afternoon Tea

Um den Nachmittag trotzdem zu nutzen, buchten wir kurzerhand einen Tisch im Grace Hotel. Der Afternoon Tea dort war, trotz der noblen Kulisse, super günstig (ca. 18 € pro Person inkl. einem Glas Champagner!) und wir ließen den Tag dort ausklingen.

Tag IV – Kloof Street & The Kloof Street House

Am nächsten Tag wollten wir der Umgebung rund um die Kloof Street einen Besuch abstatten. Die Kloof Street ist bekannt für ihre vielen trendy Restaurants und hippen Bars und das Restaurant Kloof Street House in einem eklektisch eingerichteten, viktorianischen Herrenhaus ist bei Touristen und Locals gleichermaßen beliebt. Die Gestaltung erinnerte mich sehr an das SOHO HOUSE und auch die Preise hatten es in sich. Das Essen war aber wirklich sehr lecker und ausgefallen und dazu gab es eine Flasche Chenin Blanc, der uns beiden so gut schmeckte, das wir uns das Weingut nennen ließen – eventuell würden wir es ja dort noch hinschaffen?

Tag V – Volles Programm: Woodstock, The Old Biscuit Mall, The Garden Route & Sunset am Signal Hill

The Old Biscuit Mill, Woodstock

Warum wir uns ausgerechnet einen Wochentag für den Besuch der Old Biscuit Mill ausgesucht haben, weiß ich gar nicht mehr so richtig. Denn eigentlich findet hier samstags ein Markt statt, der unter Einheimischen und hippen Touristen gleichermaßen beliebt ist. Viele hatten uns das Hipster-Viertel Woodstock jedoch empfohlen, deshalb nahmen wir die fünfzehnminütige Fahrt mit dem Auto dorthin gerne auf. Und obwohl der Markt nicht stattfand und leider auch ein uns empfohlenes Restaurant an diesem Tag nicht geöffnet war, fanden wir durchaus einiges zu entdecken: Viele einladende Boutiquen und Interieur-Design-Geschäfte luden zum Verweilen ein und ein leckerer Kaffee aus dem Espresso Lab Microroasters, im Innenhof der Mill getrunken, durfte auch nicht fehlen.

Von Woodstock aus ging es dann auf eine ganz andere Seite der Halbinsel. Das Wetter war so vielversprechend, wir wollten die Atlantikroute Chapman’s Peak Drive fahren, als Ziel hatten wir uns grob ein Restaurant an der Küste, das uns vom Barista im Coco Safar am Morgen davor empfohlen worden war. Leider kamen wir dort nie an, denn das Wetter machte uns am Ende doch noch einen Strich durch die Rechnung. Nachdem sich die Wolken bereits auf dem Weg nach Hout Bay zuzogen. In Hout Bay startet die berühmte Route an der Atlantikküste, aber da der Blick wolkenverhangen war, machten wir einen Zwischenstopp im 12 Apostels Hotel zum High Tea. Nach einer guten Stunde ließ sich die Sonne wieder blicken und wir konnten unseren Café bzw. Tee auf der Terrasse des Tea Rooms austrinken, bevor uns für uns wieder ins Auto ging. Der Chapmans Peak Drive war so eindrucksvoll, dass ich ihm einen eigenen Blogbeitrag gewidmet habe.

Als wir uns auf dem Rückweg (wieder auf der M6, also der Atlantikroute) befanden, begann gerade die goldene Stunde und wir entschieden spontan, am Signal Hill vorbeizufahren, um den Sonnenuntergang an Kapstadts schönsten Sundowner Spot mit eigenen Augen zu sehen. Und wir wurden nicht enttäuscht: Dort oben, auf Höhe mit den wenigen Wolken, die vom starken Regen am Nachmittag noch übrig waren, sah der Sonnenuntergang magisch aus.

Die Aussicht auf den Tafelberg und den Lion’s Head, das Stadion und eigentlich die ganze Stadt taten ihr übriges – nächstes Mal wollten wir hierher eine Flasche Wein mitnehmen, um ganz klischéhaft einen Sunset-Drink zu uns nehmen zu können, während wir beobachteten, wie die Sonne langsam aber sicher hinter dem Meer unterging.

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Tag VI – Weintour durch Stellenbosch

Der sechste Tag unserer Südafrika-Reise stellte für uns beide ein Highlight dar – wenn auch mit Folgeschäden. Für uns ging es zu mehreren Weinverkostungen durch das Wineland Südafrikas. Wo wir genau waren und wie es uns gefallen hat, beschreibe ich in meinem Blogpost über die die zentralen Weingebiete in der Nähe von Kapstadt.

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Tag VII – Lebensmittelvergiftung

Den nächsten Tag verbrachten wir eigentlich ausschließlich im Bett – einer Lebensmittelvergiftung sei Dank. Und ja, es war wirklich eine Lebensmittelvergiftung und ist nicht auf die – zugegeben – betrachtlichen Mengen an Wein zurückzuführen, die wir am Tag zuvor vertilgt haben. Leider ist man in Südafrika vor einer Lebesmittelvergiftung nicht gefeiht, denn trotz der unfassbar leckeren Gerichte lauern leider viele Keime im Essen, insbesondere dann, wenn bei zubereiteten Speisen die Kühlkette unterbrochen ist und sich dadurch vermehrt Keime bildern können und da haben wir wohl einen abbegkommen…

Tag VIII – Auskurieren am Strand

Auch am nächsten Tag ging es uns nur etwas besser, aber immerhin so gut, dass wir einen Ausflug zum ca. zehn Minuten entfernten Clifton Beach machen konnten. Dort lagen wir den ganzen Tag und ließen uns zum ersten Mal in diesem Urlaub die Sonne auf den Bauch scheinen und schauten den Wolken dabei zu, wie sie sich interessant die Berge aufbauschten und wieder verzogen…

Der Rückweg in die Stadt führte uns übrigens über die Kloof Rd und somit einen kleinen Teil des Tafelbergs. An diesem Abend fuhren wir genau im Sonnenuntergang, der wie am Tag davor auf dem Signal Hill wunderschön war. Wir hielten an und versuchten unser Glück im The Bungalow, wo wir aber leider auf Grund der fehlenden Reservierung keinen Tisch bekamen. Stattdessen schauten wir dem Sonnenuntergang dann einfach nur so von der Aussichtsplattform nebenan zu und fuhren danach ins Grand Africa Beach, wo es leckeres Essen aber keinen Wein für uns gab 😉

Tag IX – Camps Bay

Da unser Flieger erst kurz vor Mitternacht aus Kapstadt abhob, hatten wir noch einen vollen zehnten Tag vor uns, den wir auch so gut es geht auskosten wollten. Deshalb verlängerten wir unser Zimmer auf einen 3/4 Tag bis um 18 Uhr und machten gleichzeitig eine Reservierung im La Parada – sicher ist sicher. Dann ging es für uns zum Frühstück im Origins (der erst Tag, an dem wir wieder frühstücken konnten…) und danach noch ein letztes Mal zum Strand, dieses mal nach Camps Bay. Auch hier konnten wir wieder interessante Wolkenformationen beobachten, die mich wirklich fasziniert haben.

Irgendwann wurde es dann aber doch zu bewölkt (es ist sehr interessant das Wetter in Kapstadt zu beobachten – es ist durchaus wechselhaft und kann in einem Moment strahlend sonnig sein, im nächsten gloomy und verhangen, deshalb fuhren wir nochmal in ein Café das RAW Food anbot und ich aß zu Lunch, trank einen Tumeric Latte und deckte mich mit einem gesunden Porridge für den Flug ein – denn auf noch eine Lebensmittelvergiftung konnte ich echt verzichten.

Dann ging es für uns ins Hotel, Koffer packen und zum Abschluss zum Sonnenuntergang noch mal auf die Dachterrasse unseres Hotels, von welcher aus wir einen sagenhaften letzten Sonnenuntergang beobachten konnten.

Wir checkten aus, gaben unsere Koffer an der Hotelrezeption ab und gingen gegenüber ins La Parada, in dem wir so viele Male während unserer Kapstadt-Reise essen waren. Ein wirklich schöner Abschluss eines wundervollen Urlaub, der nicht nur zu den Highlights aller Reisen in 2019 zählte, sondern wahrscheinlich zu einer der besten, ereignisreichsten, kulturellsten und schönsten Reisen, die wir je hatten. Kapstadt kann ich euch wirklich ans Herz legen, wenn ihr so wie ich auf Sonne, Strand, gutes Essen, Wein und ganz viel zu Entdecken steht.


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