Am Kap der Guten Hoffnung

Einmal in Südafrika sollte ein Abstecher zum Kap der Guten Hoffnung definitiv nicht fehlen. Der Südzipfel der Kap-Halbinsel mit dem klangvollen Namen ist spätestens seit der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 und passender Hymnen auch im entfernten Deutschland ein Begriff.

Der Kap der Guten Hoffnung liegt inmitten des Table Mountain National Parks, etwa 44 km südlich von Kapstadt. Der Park selbst ist in separate Abschnitte unterteilt, die sich über die gesamte Kaphalbinsel erstrecken. Von Kapstadt aus erreicht man den Kap entweder über die M6, die mit dem Chapmen’s Peak Drive eine spektakulären Route darstellt, oder über den Tafelberg, also die M3 bzw. M4, vorbei an den Küstenstädtchen Muizenberg, St. James und Kalk Bay. In jedem Fall sollte man auf dem Weg zur Südspitze einen Zwischenstopp in Simon’s Town einlegen. Am dortigen Boulders Beach ist eine Brillenpinguin Kolonie beheimatet, welche man besuchen und beobachten kann.

Der Namen Kap der Guten Hoffnung, war mir zuvor durchaus ein Begriff, allerdings wusste ich ehrlich gesagt nicht genau, was sich dahinter verbirgt, weshalb ich es an dieser Stelle gerne näher erkläre: Genau genommen handelt es sich beim einem Kap um den vorspringenden Teil einer Felsenküste, die wiederum eine scharfe Landspitze darstellt. Der Kap der Guten Hoffnung stellt den südlichsten Punkt der Kap-Halbinsel dar. Die hohe und steile Klippe bietet einen tollen Aussichtspunkt auf die Bucht während sich die Felsenlandschaft auch unter Wasser und bis weit aufs Meer ausdehnt.

Die meisten Felsen befinden sich nur knapp unter der Wasseroberfläche, wodurch eine einzigartige, schroffe Küstenlandschaft entsteht. Die Wahrscheinlichkeit von Monsterwellen ist unter anderem dadurch am Kap der Guten Hoffnung sehr groß. Zudem sind die zerklüfteten Felsen unterhalb der Meeresoberfläche und die starken Winde auch der Grund für viele verunglückte Seefahrer und Schiffswracke, die vorm Kap unter Wasser verstreut liegen. Der Name ist also an sich also irreführend. Tatsächlich wurde das Kap ursprünglich “Kap der Stürme” genannt. Woher der Namenswechsel stammt, lässt sich heute nur noch vermuten.

Der Table Mountain National Park selbst steht seit 1939 unter Naturschutz. Neben der eindrucksvollen Küstenlandschaft gibt es im Park noch so einiges anderes zu entdecken, wie zum Beispiel über 1.100 Pflanzenarten, die sich über die hügelige Landschaft verteilen. Einige der Pflanzen sind endemisch, sie kommen also weltweit nirgendwo anders vor.

Auch die Tierwelt ist beeindruckend: Es gibt eine Vielzahl von Antilopen, Zebras, Paviane verschiedenste Vogelarten und sogar Strauße. Daneben gibt es verschiedene Reptilien, wie Schildkröten und Schlangen. Und während der Walsaison von Mitte Juni bis Ende Oktober lassen sich Buckelwale und manchmal sogar der seltene Orca von der Küste aus beobachten.

Die Pflanzenwelt aber auch die Tiere werden übrigens explizit geschützt. Jeglicher Eingriff in die Natur ist strengstens verboten.

Übrigens ist der Kap der Guten Hoffnung nicht wirklich der südlichste, sondern der südwestlichste Punkt Afrikas. Der südlichste Punkte ist stattdessen der Kap Agulhas, der Ort, an dem die Passage in den Indischen Ozean beginnt.


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