Fiji Islands – Honeymoon at its best | Ein Reisebericht
Um es vorweg zu nehmen: Fidschi ist atemberaubend. Und beim Anschauen der Bilder kann ich gar nicht fassen, wie wunderschön die Inseln mitten im Pazifik eigentlich sind. Mich haben viele Leute gefragt, ob ich es empfehlen kann. JA!
Aber würde ich noch einmal hinfliegen? Da bin ich mir dann nicht mehr so sicher. Klar, wenn man die Gelegenheit hat, weil man gerade in der Nähe ist, zum Beispiel in Australien oder auf Hawaii oder generell in der Südsee, dann sollte man sie natürlich nutzen. Ansonsten würde ich eher immer wieder nach Hawaii fliegen, als nach Fidschi. Fidschi ist einfach zu weit weg und zu abgeschieden. Und dafür dann doch zu touristisch, immerhin ist es quasi das Mallorca der Australier. Aber nun von Beginn an:
Da wir während unseres Honeymoon Trips sowieso in Australien unterwegs waren, kam Daniel auf die Idee, für einen Abstecher nach Fidschi zu fliegen. Dass Fidschi doch noch einmal ein ganz schönes Stück entfernt ist und es insgesamt schneller wäre, von Deutschland aus andersherum zu fliegen, wurde uns erst später so richtig bewusst. Aber wie oft hat man schon die Gelegenheit und auch die entsprechende Zeit. Und so verbrachten wir sechs Tage lang auf den Mamanuca Islands mitten im Pazifik. Eine Art Honeymoon im Honeymoon.
Tatsächlich fiel es uns gar nicht so leicht, uns für eine der 332 Insel zu entscheiden und ein Hotel zu finden, das weder zu klein und abgelegen, noch zu touristisch oder gar zu teuer war. Von der Hauptinsel („Viti Levu“) auf der sich auch der internationale Flughafen befindet, hatten wir nicht so viel Positives gehört. Herauszufinden, wie man auf die anderen Inseln kommt, hat uns auch so einige Zeit und Nerven gekostet – denn so richtig einfach und ersichtlich ist das ganze leider nicht. Da wir insgesamt nur sechs Tage auf Fidschi verbrachten, wollten wir natürlich so wenig Zeit wie möglich für Reise und Transport opfern. Eben aus diesem Grund haben wir uns schließlich für die „Mamanuca Islands“ entschieden, welche als nächstgelegenste Inselkette innerhalb von 45 Minuten mit der Fähre relativ schnell erreichbar sind.
Schon vom Flugzeug aus bescherte uns Fidschi eine unglaubliche Sicht und lies die Vorfreude auf ein paar schöne Tage ins Unermessliche steigen.
In Nadi gelandet, wurden wir direkt von ein paar einheimischen Musikern empfangen, die uns die Zeit an der Costums Control wahrscheinlich so kurzweilig wie möglich machen wollten. Unsere Maschine war gleichzeitig mit einem Air New Zealand Flieger gelandet, deshalb war es vor der Border Control unfassbar voll: Vor uns standen Passagiere aus zwei Flugzeugen und die Wartezeit zog sich entsprechend in die Länge. Einige Gäste, die schon mehrmals da waren, kommentierten das ganze mit „Fiji Time“…. und wir wurden trotz des Versuchs der Musiker, die Wartezeit so entspannt wie möglich zu machen, etwas nervös. Eigentlich hatten wir vermeintlich genug Zeit eingeplant, denn unsere Fähre sollte erst in zwei Stunden gehen, aber die Zeit schritt unermüdlich voran und wir waren uns auf einmal nicht mehr so sicher, ob das noch was werden würde. Gleichzeitig realisierten wir, dass die geplante Zeit auf dem Rückweg (eine Stunde Zeit zwischen Anlegung der Fähre und Boarding am Flughafen) wohl doch zu optimistisch geplant war. Egal, wir versuchten uns auf die Fiji Zeit einzustellen… irgendwie würden wir unser Hotel wohl noch erreichen.
Einmal durch die Border Control fühlten wir uns dann auch gleich ein wenig abgeholter – im wahrsten Sinne des Wortes – wurden wir doch direkt mit einem Schild begrüßt und mit einem kleinen Bus zum Hafen, dem Port Denarau, gebracht. Die Fahrt hatten wir im Vorfeld bei Google Maps mit ca 15 Minuten kalkuliert, der Bus brauchte aber eher 30 Minuten. Innerlich cancelten wir nun endgültig die Fähre zurück.
Wir hatten im Vorfeld gelesen, dass man sich am Port Denarau mit Wasser eindecken sollte, da das Trinkwasser auf den Inseln viel teurer ist. Glücklicherweise hatten wir noch gerade genug Zeit, um uns mit reichlich Fiji Water (favorite!!!) einzudecken und trafen dann pünktlich zum Boarding auf der Fähre ein, die uns zu unserem ersten Stopp bringen sollte: Der Insel Malolo Lailai.
Auch wenn Viti Levu als Hauptinsel nicht die schönste aller Inseln darstellt, handelt es sich immer noch um Fidschi und beim Ablegen vom Port Denarau wurde uns das wahrscheinlich zum ersten Mal so richtig bewusst. Das Wasser war unfassbar Türkis (obwohl es sogar etwas trüb war) und zusammen mit den Wolken ergab das ein wunderschönes Bild.
Wir waren übrigens die einzigen, die in der Sonne an Deck saßen. Es war ein hoher Wellengang und wir wurden ziemlich nass. Das machte uns aber so gar nichts aus, im Gegenteil, die Überfahrt hat richtig Spaß gemacht und trotz SPF 50 haben wir während der 45 Minuten Fahrzeit gefühlt mehr Farbe bekommen, als im eigentlichen Urlaub auf Fidschi.
Beim Anlegen auf Malolo Lailai wurden wir von den Mitarbeitern der drei Hotels auf der Insel mit einem freundlichen Bula und einem lustigen Gesang inkl. musikalischer Begleitung von Rasseln, Ukulelen und anderen interessanten Instrumenten begrüßt. Jeder Gast bekam zudem eine Muschelkette um den Hals gelegt. Die Koffer wurden uns gar nicht erst wieder ausgehändigt sondern von der Crew auf dem Schiff auf einem Wagen separat geliefert. Ein Angestellter erinnerte uns noch mal „Don’t worry, we will take care of your luggage… remember: it’s Fiji time.“
Vom Steg aus wurden wir mit einem kleinen Auto ungefähr 200 Meter gefahren und vor unserem Hotel, dem Lomani Island Resort abgesetzt. Auch hier standen wieder drei Hotelangestellte vor der Tür, die uns fröhlich singend empfingen. Wir durften uns auf der Terrasse niederlassen und bekamen erst einmal ein erfrischendes, feuchtes Tuch sowie eine Kokosnuss zum Trinken gereicht. Das war wirklich sehr lecker und aufmerksam. So sitzend auf der Terrasse sollten wir das Formular über Gästeinformationen ausfüllen. Das war natürlich ein ganz anderes Feeling, als in jeder anderen Hotel-Lobby.
Trotzdem muss ich gestehen, dass uns die „Fiji Time“ hier zum ersten mal auf die Nerven ging… Die Angestellten vom Hotel haben sich danach nämlich für jedes Pärchen, das gerade angereist war, einzeln die Zeit genommen um alle individuell durchs Hotel zu führen. Glücklicherweise waren neben uns nur zwei andere Pärchen angereist. Trotzdem dauerte die erste Führung bereits gefühlt eine Stunde und wir ärgerten uns schon beinahe darüber, dass wir den frühesten Flug genommen hatten. Eigentlich hatten wir gehofft, dadurch noch den Nachmittag am Strand von Manolo Lailai zu verbringen, aber der Tag schritt nun mit schnellen Schritten gen Abend voran und wir wurden zunehmend nervös…
… bis wir einfach zur Rezeption gegangen sind, um darum zu bitten, dass wir doch nun gerne auf unser Zimmer wollten. Die Empfangsmitarbeiterin nahm sich auch direkt die Zeit – wenn auch ein wenig irritiert (wahrscheinlich war sie nervöse Touristen nicht so gewöhnt?) und wir hörten uns geduldig ihre Führung an (als hätten wir nicht vorher schon geahnt, wo sich der Pool und das Meer befanden… ;-)), nur um um 16:00 Uhr endlich in unserem Zimmer anzukommen, wo leider unsere Koffer noch nicht angekommen waren… ach ja, Fiji Time. Daniel holte die Koffer daraufhin kurzerhand selbst vom Gepäckwagen ab, damit wir uns in unsere Badesachen schmeißen und endlich zum Strand gehen konnten.
Wir verbrachten also noch ca. 1,5 Stunden am hoteleigenen Strand, der übrigens echt schön war und machten uns danach fertig für einen ganz besonderen Abend, zu dem wir von der Empfangsmitarbeiterin eingeladen worden waren… einer Cava Zeremonie.
Dort war so ziemlich das ganze Hotel versammelt, denn alternative Ausgehmöglichkeiten gab es an dem Abend auf der Insel offenbar nicht. Für uns war die Zeremonie am ersten Tag allerdings wirklich ideal, um so richtig in Fidschi Stimmung zu kommen und andere Hotelgäste kennenzulernen…
Die Cafe Zeremonie
Bei der Zeremonie sitzt man traditionell auf dem Boden und schaut traditionell gekleideten Einwohnern dabei zu, wie sie zusammen singen, auf Instrumenten musizieren und dabei das traditionelle Getränk „Cava“ herstellen. Ich musste im Anschluss googeln, denn so richtig kapiert habe ich nicht, was wir danach alle trinken sollten: Cava wird aus einer Pfefferpflanze hergestellt und in Pulverform aufbewahrt. Kurz vor dem Trinken wird es mit Wasser gemischt und gesiebt und in einer großen Schüssel gesammelt. Danach wird das Gebräu in einer Kokosnussschale serviert bzw. herum gegeben. Das fand ich irgendwie unhygienisch, immerhin kannte ich die anderen Teilnehmer gerade einmal 20 Minuten. Bevor man tatsächlich trinkt, soll man einmal in die Hände klatschen und „Bula“ sagen, das kannte wir ja schon als „Wilkommen“ und „hallo“; es heißt anscheinend aber auch „Prost“. Danach soll die Schale eigentlich in einem Zug geleert werden und im Anschluss wird mit einem „Vinaka“ dreimal in die Hände geklatscht. Das ganze lief zwei Runden lang; in der ersten habe ich noch so getan als würde ich trinken, in der zweiten die Schale aber gar nicht erst angenommen. Ich wollte nicht unhöflich sein, doch schmeckt Cava ungefähr genau so, als würde man Sandwasser in Wurzelbrühe trinken. Muss nicht sein. Immerhin soll es die Muskeln entspannen und einen gut schlafen lassen. Mich hat der eine Schluck vor allem unfassbar durstig gemacht. Zum Glück gab es im Anschluss direkt ein Glas Wein für jeden und damit startete auch schon das Barbecue.
Wir hatten ziemlichen Hunger, immerhin den ganzen Tag nichts gegessen und bedienten uns mit Freuden an den Gerichten, viele davon auf dem „Lovo Grill“ gegrillt: das heißt in Banenenblättern. Beim gemeinsamen Anstoßen prostete Daniel auch einem sehr sympathisch wirkenden Paar zu – die sogleich mit uns gemeinsam an einem Tisch zu Abend aßen. Die beiden wohnen in Melbourne, wobei sie eigentlich auf Mauritius geboren und in London aufgewachsen ist. Dort hat sie ihn kennengelernt, der sie, fast forward zu Hochzeit und so weiter, nach ein paar Jahren in seine Heimat nach Melbourne gebracht hat. Wir verbrachten viele Tage und auch Abende mit den beiden und verabredeten uns auch gleich für ein Treffen in Melbourne – glücklicherweise stand Melbourne uns als letzter Schritt der Australienreise noch bevor.
Was man auf Fiji so macht
Die nächsten Tage verbrachten wir abwechselnd am Strand oder auf einem Tagesausflug. Toll am Hotel war, dass Stand-Up Paddle herumstanden und wir diese somit zum ersten mal ausprobieren und auch jederzeit benutzen konnten. Einen Tag fuhren wir zur Cloud 9, die einen besonderen Eintrag hier wert ist. Einmal ging es auch mit der Gruppe vom Hotel aus zu einem Korallenriff zum Schnorcheln.
Dabei fuhren wir auch an der Insel vorbei, auf der Cast Away gedreht wurde. Halt machten wir dort zwar nicht (scheint auch eher so ein Touri-Ding zu sein), allerdings legten wir davor Anker. Ich hab einmal mehr gemerkt, dass schnorcheln – insbesondere solches auf offenem Meer, so gar nichts für mich ist und so blieb ich lieber auf dem Boot.
Apropos Boot – wir mussten uns ein privates Boot mieten, um von Malolo Lailai zu Malolo Island zu kommen, wo unser zweiter Stop auf Fiji, das Malolo Island Resort lag. Hier verbrachten wir drei weitere Tage in dem wohl teuersten Hotelzimmer der Welt, bekamen aber immerhin gleich zwei Flaschen Champagner als Geschenk zu unserer Hochzeit – und eine 1,5 stündige Partnermassage, nachdem Daniel festgestellt hatte, dass durch die Kupferleitungen in unserem Badezimmer Strom floss und wir beide beim Duschen und Händewaschen ein seltsames Prickeln verspürt hatten…
Und auch wenn Fiji wunderschön und sehr entspannend war, gibt es eigentlich kaum mehr zu erzählen. Es gibt einfach nicht so viel zu machen. Natürlich ist die Auswahl alleine von der Vielzahl der Inseln her schon immens und wir haben die Zeit auch genutzt, um alle möglichen “Touristenaktivitäten” mitzunehmen, die nur angeboten wurden, aber wer nach Kultur, Geschichte oder Stadterkundungen sucht, ist auf Fiji wohl falsch. Dann doch lieber nach Hawaii 😉