Es kommt mir wie eine Ewigkeit vor, dass ich einen Beitrag im Expat Diary verfasst hab. Irgendwie ist das Leben einfach so weitergegangen. Und mit der nach und nach einkehrenden Normalität, fiel es mir zunehmend schwer, Themen zu finden, über die ich schreiben könnte.
Inzwischen sind wir gut in San Francisco angekommen, haben uns eingelebt, Freunde gefunden, arbeiten beide (viel) und verbringen die Wochenenden mit unserem Lieblings-Hobby: dem Reisen und Erkunden von Kalifornien. Das war uns ja so lange verwehrt gewesen, erst durch Covid, dann kurzzeitig mangels finanzieller Mittel (die USA sind extrem teuer) und zuletzt, weil wir nicht ausreisen durften. Nach unserem letzten Heimatbesuch im September 2022 (wir waren zur Hochzeit von Daniels Bruder in Italien und haben auf dem Weg dorthin auch Berlin einen dreitägigen Berlin abgestattet), hatten wir einen Antrag auf Status-Anpassung gestellt. Was das genau heißt, kann ich irgendwann anders mal erläutern. (Insgeheim hoffe ich ja, dass bis dahin alles durch ist, und ich frei darüber schreiben kann). In jedem Fall kam dieser Antrag mit einer Reisesperre für die Dauer des Prozesses, der mitunter bis zu 22 Monate dauern kann. Um dennoch frei reisen zu können, haben wir parallel einen Antrag auf Travel Authorization gestellt, dessen Genehmigung aber länger auf sich warten ließ, als ursprünglich gedacht. Eigentlich hatten wir nämlich geplant, auch an Weihnachten mal wieder ausreisen zu können und hatten dafür auch schon einen Flug gebucht. Am Ende fiel uns eine kurzfristige Flugänderung seitens der Airline positiv in die Karten und wir konnten den Flug kostenlos stornieren – glücklicherweise, denn antreten hätten wir ihn nicht können.
Nachdem dann Daniel im Januar und ich im März endlich unsere Travel Authorization in den Händen gehalten hatten, buchten wir kurzum also einen neuen Flug nach Deutschland, der – glücklicherweise – genau auf das Osterwochenende fiel, wodurch wir die Möglichkeit erhielten, viel Familie und Freunde auf einmal zu sehen. Insgesamt waren wir fünf volle Tage in Berlin. Es war wirklich toll, nach so langer Zeit mal wieder alle zu sehen und vor allem unsere Nichte kennenzulernen, die Anfang Januar geboren wurde. Fünf Tage sind gleichzeitig aber auch viel zu kurz, um allen gerecht zu werden und für uns nicht nur körperlich irre anstrengend, sondern auch ein ziemlicher finanzieller Aufwand. Idealerweise habe ich bei diesem Besuch mit einem neu eröffneten Hotel in Berlin kooperieren dürfen, für das ich während unseres Aufenthalts Fotos und Content erstellt habe und im Gegenzug einen erheblich vergünstigten Aufenthalt bekommen habe.
Neben meiner Tätigkeit als Marketingberatung haben sich die Jahre mit diesem Blog und meinem Instagram-Kanal in gewisser Weise verselbstständigt und immer mehr Marken hatten Interesse an meinem Content oder meinen Fotos. Seit Anfang des Jahres gehört die Content-Erstellung nun zu meinem Portfolio als selbstständige Markenberaterin und ich arbeite nun regelmäßig mit lokalen Institutionen, meist Hotels, Restaurants oder Bars zusammen und erstelle in der Regel Inhalte für ihre Webauftritte und/oder Social Media. Zuweilen hatte ich so viel Arbeit, dass ich bei meiner anderen Kundin, die ich seit einem Jahr fest betreut haben, kürzertreten musste. Inzwischen habe ich die Arbeit für sie komplett eingestellt. Es fühlt sich aber richtig an, mehr Zeit und Liebe in mein eigenes Unternehmen zu investieren, macht mir total Spaß und trägt eben inzwischen auch Früchte. Zudem wird mir nach und nach immer bewusster, dass sich das Expat Leben, das wir hier führen, kaum mit zwei festangestellten Jobs vereinbaren lässt. In Amerika hat man eben leider doch so wenige Urlaubstage, dass wir regelmäßige Heimatbesuche kaum stemmen könnten, würden wir beide an ein großes Unternehmen gebunden sein. Regelmäßige Trips nach Berlin haben wir uns aber nach zwei Jahren Festsitzen in Singapur gefolgt von langen sechs Monaten Warten auf die Travel Authorization fest vorgenommen, denn der räumliche und auch gefühlte Abstand wird immer größer und wir wollen den Anschluss und Kontakt mit Familie und Freunden auf keinen Fall verlieren.

Genau deshalb haben wir uns auch noch während der letzten Berlin-Reise dazu entschieden, im August den nächsten Heimatbesuch zu planen. Da sind wir nämlich zur Hochzeit meiner guten Freundin Lisa (sie war uns damals als einzige in Singapur besuchen, vielleicht erinnert sich wer…) auf Mallorca. Und wenn wir schon einmal in Europa sind, wollen wir es uns nicht nehmen lassen, den Abstecher nach Berlin zu machen. Ob wir dann zusätzlich auch nochmal an Weihnachten kommen werden, steht noch nicht ganz fest. Ursprünglich war das zwar geplant, jedoch sind die internationalen Reisen wirklich mit erheblichen Kosten verbunden und zudem haben Daniel und ich uns nach drei Weihnachten im Ausland unsere eigene kleine Tradition aufgebaut, die wir gerne fortführen würden… Aber alles mit der Zeit.
Bis dahin freuen wir uns auch über Besucher. Fabi und Helene haben sich schon mehrmals angekündigt und wollen den Besuch wohl dieses Jahr aber ernsthaft angehen und auch Daniels Bruder hatte schon angedeutet, während ihres Baby Moons Ende des Jahres einen Abstecher in San Francisco machen zu wollen… Wir freuen uns sehr, wenn wir unsere neue Wahlheimat zeigen können und mit euch gemeinsam San Francisco, aber auch die schönen Weingebiete nördlich der Stadt sowie die vielen kleinen Beach Towns entlang der Pazifikküste abklappern zu können, solange wir die Möglichkeit haben. Denn, ob wir langfristig in San Francisco bleiben, ist ehrlicherweise fraglich. Aber das ist Thema eines anderen Posts. Bis dahin!
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