Wir haben die Entscheidung getroffen. Gerade eben, so ziemlich von jetzt auf gleich. Wir werden Singapur verlassen. Und nächsten Donnerstag geht es auch schon los.
Wer diesem Blog länger folgt, der wird gemerkt haben, dass meine Stimmung während unserer Zeit in Singapur stark gekippt ist. Während wir zu Beginn vor allem aufgeregt und voller Vorfreude waren, und selbst nach Einbruch der Corona-Pandemie zwar verunsichert wurden, aber stets optimistisch geblieben sind, hat sich die letzte Zeit nur noch wie ein Krampf angefühlt, ohne Ausweg. Aber dazu ein andermal mehr. Tatsächlich werden wir Singapur nämlich nicht (nur) verlassen, weil es anstrengend wird, sondern weil wir die Möglichkeit haben, ganz woanders hinzugehen. Genauer gesagt in die USA, unser persönlicher Lebenstraum und obendrein das ursprüngliche Ziel für einen Auslandsaufenthalt.
Und da Singapur sich relativ überraschend Ende April dazu entschlossen hat, in einen neuen Lockdown bzw. eine Art Lockdown zu gehen, schränkt das unsere Möglichkeiten der Vorbereitung hier drastisch ein. Wir können aktuell nur einen anderen Haushalt und maximal zwei Leute treffen, die Restaurants und Sportstudios sind geschlossen und wir werden auf Schritt und Tritt mittels TraceTogether-Device kontrolliert.
Eigentlich haben wir so oder so ein Stadium erreicht, das wir persönlich nicht mehr als lebenswert empfinden. Aber dennoch haben wir hier natürlich unsere Möbel, unser Leben, auch gute Freunde, die uns unterstützen und auch bei unserem bevorstehendem Umzug in die USA mit Rat und Tat zur Seite stehen – möglicherweise viel besser, als es die daheim in Deutschland könn(t)en. Immerhin verbindet uns alle hier die Erfahrung eines Auslandsaufenthaltes.
Die amerikanische Botschaft und die Sache mit den Covid-Regeln in Singapur
Nachdem wir gestern allerdings auch noch erfahren haben, dass die amerikanische Botschaft nur noch im Notfall-Betrieb arbeitet, gibt es eigentlich keine andere Möglichkeit für uns, als zeitnah in unser Heimatland zurückzukehren, um die organisatorischen Themen von dort zu klären. Alternativ könnten wir auf unbestimmte Zeit abwarten… aber mit der Erfahrung vom letzten Jahr in Singapur sehen wir das nicht wirklich als Option – wer weiß, ob die Botschaft in diesem Jahr überhaupt wieder aufmacht, oder die Organisation möglicherweise nicht sogar noch weiter durch zusätzliche Maßnahmen erschwert wird. Denn die Zwei-Personen-Pro-Haushalt-Regel gilt natürlich auch für Dienstleistungen jeglicher Art. Das heißt, der Umzug wird von zwei Personen durchgeführt, weshalb Umzugsunternehmen gerade an der Kapazitätsgrenze arbeiten.
Augen zu und weg hier
Wir haben also kurzerhand die Entscheidung getroffen und einen Flug gebucht. Nicht, wie ursprünglich angedacht, von Singapur in die USA, sondern erstmal nach Deutschland. Von da werden wir alles andere regeln. Auf Grund der immer strenger werdenden Regeln und der vielen Unvorhersehbarkeiten in Singapur, und weil wir hier obendrein auch echt so schnell wie möglich weg wollen, haben wir den erstbesten Flug genommen, den wir bekommen konnten. Und der geht eben Donnerstag, in acht (!!!!) Tagen.
Bis dahin gilt es eine Menge vorzubereiten.
Related Posts
Willkommen in SF! Die ersten 24 Stunden in den USA
Nach zwei eher schwierigen Jahren in Singapur haben wir es endlich in das Land der Träume geschafft. So sagt man zumindest…. Denn unser erster Eindruck in den Staaten war so ganz anders, als wir uns ihn vorgestellt hatten… und ließ uns in den ersten 24 Stunden erste Zweifel aufkomm
Gleich schon wieder Urlaub?
Obwohl wir gerade erst in unserer neuen Heimat angekommen waren, ging es für uns gleich schon wieder weg. Was uns dazu bewegt hat, direkt einmal Urlaub zu machen und ob es sich gelohnt hat, erfahrt ihr in diesem Post.
Einzug in die Wohnung
Nach unzähligen Wohnungsbesichtigungen und einem zähen Entscheidungsprozess mit gefühlt nicht enden wollenden Verhandlungen war es dann endlich soweit: Fünf Wochen nach unserer Ankunft haben wir den Vertrag für eine Wohnung in Singapur unterschrieben. Wie der Einzug gelaufen ist und
The decision: Should we make the move?
Last time we told you about our Pre-Move-Visit and that we left Singapore with a mixed gut feeling. How did we finally decide to move to Singapore despite all the thoughts?
Auswanderung: Das habe ich für’s Leben gelernt
In der Corona-Pandemie und insbesondere während des Circuit Breakers (Singapurs Lockdown) habe ich gefühlt mehr Zeit denn je. Zeit, um mich mit mir selbst zu beschäftigen und die letzten sechs Monate, unseren Umzug ins Ausland, aber auch spezielle meine eigenen Handlungen zu reflektie
Warum das Leben als „Expat Wifey“ alles andere als perfekt ist
In letzter Zeit habe ich Kommentare von Familie und Freunden zu meinem so perfekten Leben erhalten, das ich über Instagram offensichtlich vermittle. Und es lässt sich nicht leugnen, dass das Leben als Ehepartner von einem Expat seine Vorzüge mit sich bringt. Schaut man jedoch durch di
POST COMMENT